Praktika
PRAKTIKA NUTZEN DEN JUGENDLICHEN...
Im Rahmen der berufichen Orentierung erhalten Jugendliche durch Praktika die Chance, einen persönlichen Einblick in die Arbeitswelt zu erlangen und können sich so ein eigenes, meist erstes und damit praxisnahes Bild vom beruflichen Alltag und vom (Ausbildungs)Beruf machen. Vorstellungen können überprüft und mit eigenen Fähigkeiten und Interessen abgeglichen werden. Ein Praktikum sollte deshalb lernhaltig und fordernd, aber nicht überfordernd sein.
...ABER AUCH DEM BETRIEB!
Für den Betrieb ist die Ansprache und Auswahl potenzieller Auszubildender in der Regel mit Aufwand, Zeit und Kosten verbunden. Sie sollten daher die Chance nutzen, ein Prakikum als Entscheidungshilfe bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen heranzuziehen.
Innerhalb des Praktikums kann der Betrieb beurteilen, ob der Praktikant/ die Praktikantin dem betrieblichen Anforderungsprofil entspricht: Persönlichkeit, Einsatzbereitschaft oder praktische Fertigkeiten können besser eingeschätzt werden. Studien belegen schließlich, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausbildungsabbruchs geringer ist, wenn der Betrieb und der Auszubildende / die Auszubildende sich vor Beginn der Berufsausbildung durch ein Praktikum kennen gelernt haben.
Die Vorteile von Praktika für den Betrieb liegen daher auf der Hand:
- längere "Prüfphase" als bei einem Bewerbungsgespräch
- Nachwuchsgewinnung
- Imagegewinn für das Unternehmen
Praktikumsformen - Unterschiede
Die folgende Übersicht zeigt grob die wichtigsten Praktikumsformen auf. Praktika im Rahmen von schulischen Berufsausbildungen, Studium, Umschulungen oder Weiterbildungsmaßnahmen werden nicht berücksichtigt.
Zielsetzung | Alter | Schulform | Dauer | Besonderheiten | ||||||
Schülerbetriebs-praktikum auch: Schülerpraktikum, Pflichtpraktikum |
Einblick in die Arbeitswelt und praktische Erprobung; Kennenlernen eines bestimmten Berufs- oder Arbeitsfeldes |
14 - 18 Jahre; Klassen 8 bis 11 |
Schulen zur Lernförderung, Oberschulen (Haupt- und Realschüler/-innen), Gymnasium | meist im Block von 14 Tagen; auch als regelmäßiger Praxistag pro Woche organisiert |
In vielen Fällen besuchen betreuende Lehrkräfte den Betrieb 1-2 Mal, die Schüler und Schülerinnen erhalten eine Prakikums-einschätzung über ihre Arbeit im Betrieb und fertigen anschließende eine Präsentation für die Schule an. Eine Vergütung ist nicht üblich. Berücksichtigung des Jugendarbeitsschutzes. |
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Freiwilliges Praktikum Ferienpraktikum, Praktikum ohne schulischen Bezug, Prakikum als Teil eines Auswahlverfahrens |
individuell, s. o., zur Vertiefung von vorhandenem Grundwissen, aber oft auch Herstellung von Kontakten |
15 - 25 Jahre |
schulform-unabhängig |
einige Tage bis 4 Wochen |
Die zu verrichtenden Tätigkeiten dürfen nicht in die produktiven Arbeitsprozesse einbezogen werden (≠ Ferienjob). Inhalte, Arbeitszeiten, etc. werden individuell abgesprochen. Eine Vergütung ist eher üblich. |
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Einstiegsqualifizierung (EQ) Ähnlich: Praktika im Rahmen von geförderten Bildungs-maßnahmen |
Vorbereitung auf einen Ausbildungs- beruf und nach Möglichkeit Übernahme in die Ausbildung |
16 - 25 Jahre mit Problemen, einen Ausbildungs -platz zu finden |
schulform-unabhängig |
Förderdauer 6 - 12 Monate (EQ) oder nach Absprache |
Praktikumsverträge müssen abgeschlossen werden. Agentur für Arbeit, Kammern oder Bildungsträger sind involviert. Maßnahmen werden ggfs. bezuschusst. Möglichkeit, dass Lernerfolge auf eine anschließende betriebliche Ausbildung angerechnet werden. |